Datenschätze heben mit Dashboards

Nahezu jedes Unternehmen sammelt mittlerweile Daten in digitaler Form. Große Datenmengen entstehen durch digitalisierte Bestellvorgänge, in Warenwirtschaftssystemen, in Produktionsgeräten und -prozessen … Die Kunst für Unternehmer:innen besteht darin, diesen „Datenschatz“ zu heben und wirtschaftliche Mehrwerte daraus zu generieren. Denn Daten sind ja zunächst einmal nur Zahlenreihen, die in unterschiedlichen Formaten unterschiedlich abgelegt sind. Das Bindeglied sind hier Dashboards.

Es sind vor allem zwei Dinge, die Dashboards für Unternehmen interessant machen. Erstens werden unterschiedliche bisher alleinstehende Datensätze an einer Stelle zusammengeführt und durch intelligente Verknüpfungen Regeln und Relationen zueinander besser erkannt. Zweitens können Dashboards diese Relationen verständlich und einfach visualisieren, so dass Mitarbeitende in Unternehmen ohne Vorkenntnisse in der Datenanalyse Themen verstehen und schnell in kritischen Situationen reagieren können. Auf einem guten Dashboard erkennt der/die Betrachter:in auf den ersten Blick, wo Handlungsbedarf besteht.


Um den Nutzwert von Dashboards zu verdeutlichen, lassen sich Beispiele hinzuziehen, die wir alle kennen. So ist die Cockpit-Anzeige im Auto ein Dashboard, auf dem wir uns mit einem Blick u. a. über Geschwindigkeit, Außentemperatur oder den Füllstand des Tanks informieren können. Wir werden über kritische Daten wie Minustemperaturen mit besonderen Symbolen informiert und mittlerweile verknüpft der Bordcomputer Fahrdaten so, dass er dem Fahrer die daraus errechnete Reichweite ausgibt. Das Navigationssystem nutzt zusätzlich externe Staudaten, die wiederum Auswirkungen auf die angezeigte Ankunftszeit und die empfohlene Wegstrecke haben. Diese und weitere Informationen werden dem Fahrenden visuell schnell erfassbar angezeigt, damit er seine Fahrweise bewerten und gegebenenfalls anpassen kann.


Einfache Datenstrukturen lassen sich meistens auch recht einfach zusammenführen. So können beispielsweise Auftragseingänge und Lagerhaltung miteinander verknüpft werden und einen Überblick über mögliche Materialengpässe geben. Verantwortliche Mitarbeitende erhalten visuell eindeutig aufbereitet die relevanten Informationen und können entsprechend reagieren.

„Was will ich wissen?“

Diese Art der Auswertungen werden bereits von zahlreichen Unternehmen erfolgreich praktiziert. Spannender und komplexer werden sie, wenn Ergebnisse ermittelt werden können, die sich weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick ohne die Verwendung von Dashboards erschließen würden. Spätestens dann ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld die Frage nach dem Ziel der Datenanalyse zu stellen. Dieses Ziel gibt vor, ob und wie bestehende Daten (anders) miteinander verknüpft werden, ob zusätzliche Daten erfasst werden müssen oder auch ob externe Daten hinzugezogen werden können. Hier gilt: je genauer eine solche Konzeptionsphase angelegt ist, desto aussagekräftiger sind Auswertungen und Kennzahlen.

Im nächsten Schritt stellt sich die Frage nach den Werkzeugen zur Umsetzung. Auf dem Markt finden sich bereits Software-Lösungen, die ein intelligentes und individuelles Dashboarding ermöglichen. Und oft sind Visualisierungstools auch in verschiedenen ERP-Systemen bereits inbegriffen, leider aber nicht immer in Verwendung. Unter Umständen muss außerdem die Infrastruktur mit Sensorik ausgestattet werden, um relevante Maschinendaten auszulesen und weiterzugeben.

Ein gut aufgestelltes Dashboard erlaubt so nicht nur den Einblick in den aktuellen Status. Unternehmen sind durch die Visualisierung historischer Trends auch in der Lage, Verständnis für zukünftige Situationen zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Eine KI zu integrieren, welche konkrete Vorhersagen macht, ist daher eine gute Option, ein Dashboard noch effizienter zu gestalten. 

Betriebliche Beteiligung

Es ist ratsam, schon im Vorfeld Mitarbeitende, Betriebsräte und Personalverantwortliche hinzuzuziehen, um datenschutzrelevante Aspekte zu klären und zu berücksichtigen. Außerdem ist es häufig gerade das Know-how der Mitarbeitenden rund um Technik und Prozesse, das zu erfolgreichen Dashboard-Anwendungen führt. Und schließlich führt die Integration potentieller Nutzer:innen auch zu besseren Ergebnissen in der grafischen Umsetzung von Visualisierungen, denn Beteiligte können mit ihrem Verständnis für die Zielgruppe am besten bewerten, wie welche Sachverhalte sinnvoll visualisiert werden können. So entstehen aus Dashboards Tools, die dem Unternehmen und jedem einzelnen Mitarbeitenden Vorteile bringen.

Strukturierte Daten

Das Ergebnis dieses Prozesses sind gut strukturierte Daten von hoher Qualität und Quantität. Unterschiedliche Quellen sind über Schnittstellen integriert und werden fortlaufend aktualisiert, das Dashboard ist jederzeit auf dem aktuellen Stand. Nun können die Beteiligten in Echtzeit auf relevante Unternehmensdaten zugreifen und die wichtigsten Fakten aufgrund einer guten Visualisierung sofort verstehen.

Hybride Geschäftsmodelle

Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe beschäftigen sich im Kontext Digitalisierung und KI mit der Entwicklung von Hybriden Geschäftsmodellen. Hier ergänzt das Unternehmen das Produktangebot um digitale Dienstleistungen. Dashboards können hier eine große Rolle als Bindeglied zwischen Produzierenden und Kund:innen spielen. So können bspw. Produkte, die bereits bei Kund:innen im Einsatz sind über entsprechende Sensorik live wertvolle Daten an den Hersteller liefern, so dass zum Beispiel Wartungszyklen wesentlich exakter geplant werden können. Solche Services bieten einen klaren Wettbewerbsvorteil und Dashboards eine entscheidende Schnittstelle.

Fazit

Dashboards machen Daten sichtbar und lesbar. Sie versetzen Unternehmen in die Lage, auf Basis einer einheitlichen und klaren Datenlage fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch den Einsatz von Dashboards entfällt die wiederholende aufwändige Datenberechnung und ein leichter Zugang zur Dateninterpretation wird für alle Mitarbeitenden möglich. Eine ausführliche und sorgfältige Konzeptionsphase stellt optimale Ergebnisse sicher.



Diese Konzeptionsphase ist daher auch meistens die größte Hürde zur Entwicklung aussagekräftiger Dashboards. Hier hilft die Expertise des Zukunftszentrums KI NRW. Unser Team kann mit Ihnen mögliche Szenarien entwickeln und Sie bei der Umsetzung von der Datensammlung über die Erstellung hilfreicher Dashboards bis hin zur Integration einer KI beraten. Das Zukunftszentrum berät ganzheitlich. Daher bieten wir auch Möglichkeiten zur Qualifikation oder bspw. Workshops zur Integration von Beteiligten. Sprechen Sie uns an!

Julia Nießner
FernUniversität in Hagen
julia.niessner@fernuni-hagen.de

Dr. Sylke Lützenkirchen
FernUniversität in Hagen
sylke.luetzenkirchen@fernuni-hagen.de


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Das Projekt Zukunftszentrum KI NRW wird im Rahmen des Programms Zukunftszentren durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.