Vom Bauchgefühl zur Datengrundlage: Wie KI die Entscheidungen von Bäckereien verbessern kann
Das Zukunftszentrum im Kampf gegen Verschwendung
Bäckereien sind immer gut bestückt, sodass jede:r dort fündig werden kann. Doch nicht jedes Produkt ist gleich beliebt und es lässt sich nur schwer voraussagen, welches ausverkauft wird und welches möglicherweise in der Auslage liegen bleibt. Die Folge: Kund:innen, die sich ärgern, dass ihr Lieblingsteilchen nicht mehr da ist und Lebensmittel, die überhaupt nicht konsumiert werden. Da dies nicht nur finanziell ein Problem, sondern auch eine unnötige Verschwendung darstellt, hat sich das Zukunftszentrum daran begeben, Konzepte für eine Künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln, die den tatsächlichen Verbrauch besser prognostizieren kann, als es die bisherigen Verfahren der Bäckereien können.
Um dies in die Wege zu leiten, wurden zunächst Informationen über die aktuelle Absatzplanung einer Bäckerei eingeholt und ein Blick in die bestehenden Daten geworfen. Dabei wurde zeitlich ein besonders großes Spektrum von drei Jahren gewählt, um den äußerst relevanten Faktor der Saisonalität von Backwaren nicht außer Acht zu lassen. Danach galt es die Daten für ihren neuen Einsatzzweck zu bearbeiten. Arbeiten Bäckereien aktuell noch viel mit statistischen Verfahren wie Mittelwerten oder exponentiellen Glättungen, welche anhand weniger Daten kurzfristige Vorhersagen treffen sollen, soll die KI stattdessen eher langfristige Vorhersagen treffen. Um dies zu bewerkstelligen, wurden den bestehenden Daten Informationen wie Kalender- und Wetterdaten hinzugefügt und unnötige wie Negativwerte entfernt. Daraus ergab sich ein Datensatz, welcher ausreichend Informationen enthielt, um für erste Tests des KI-Modells genutzt werden konnte.
Dies geschah anhand von zunächst zwei Produkten. Produkt A, welches sehr häufig gekauft wird, und Produkt B, bei welchem geringere Nachfrage besteht. Das Ergebnis war so überraschend wie ansprechend: Wären man nach den Vorschlägen der KI zu dem Zeitpunkt gegangen, wäre die Retourenquote von Produkt B von neun auf fünf Prozent gesunken, was einen Unterschied von vier Prozent ergibt. Bei Produkt A war es tatsächlich eine Differenz von neun Prozent; dort wäre die Quote von 13 auf vier Prozent gesunken. Ein Ergebnis, dass auch den Beteiligten sehr zusagte. Doch auch wenn die KI damit zeigte, dass Datengrundlagen auch in diesem Bereich einen Gewinn für alle darstellen kann, wird auch weiterhin das Bauchgefühl eine wichtige Rolle spielen. Schließlich möchte keine Bäckerei Gefahr laufen, den Kundenstamm tatsächlich einmal vor einer leeren, weil ausverkauften Auslage hungern zu lassen.
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