Energie- und Maschineneffizienz mit Retrofit steigern

Viele Betriebe kennen das sicherlich: In die Jahre gekommene Maschinen, Anlagen und Bürogeräte, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht gegen neue ausgetauscht werden sollen. Dennoch müssen auch mit diesen Maschinen Produktionsabläufe optimiert, die Produktivität erhöht und der Energieeinsatz reduziert werden. Eine vernetzte Produktion, das Speichern von Daten, die Steigerung der Maschineneffizienz, der Anschluss an die digitale Infrastruktur und die Verlängerung der Maschinenlebensdauer sind auch mit älteren Geräten möglich. Die Schnittstelle zwischen älteren Anlagen und Maschinen und der digitalen Infrastruktur eines Betriebes bildet Retrofitting.

Die Vorteile durch Retrofit sind vielfältig

Mit Retrofit können ältere Maschinen, Anlagen und Bürogeräte aufgerüstet werden, dass sie an die moderne IT-Umgebung angeschlossen werden und Daten wie Bearbeitungszeiten, Auslastung oder Energieverbrauch liefern.

„Unter Retrofit (engl. für nachrüsten, umrüsten) wird die Modernisierung oder der Ausbau bestehender – meist älterer und nicht mehr produzierter – Anlagen und Betriebsmittel verstanden.“

Neben der Möglichkeit, alte Maschinen in die moderne IT-Umgebung einzubetten und Maschinen- und Prozessdaten auszulesen, bringt Retrofitting viele ökonomische und ökologische Vorteile mit sich. Zum einen wird die Maschinenlebensdauer verlängert, zum anderen können anhand von Sensorik oder Schnittstellen neue Daten bestimmt sowie das Produktionsvolumen und die Produktqualität gesteigert werden. Die durch Retrofit vorliegenden Daten können den Betrieben helfen, schneller auf Ereignisse in der Produktion zu reagieren, Instandhaltungsmaßnahmen rechtzeitig vorzunehmen oder die Ersatzteilversorgung sicherzustellen. Ebenso fällt der Aufwand, die Mitarbeitenden einzuarbeiten, geringer aus als bei einer Schulung auf eine neue Maschine.

Retrofit ist nicht nur für Maschinen und Anlagen geeignet. Auch im Büro ist es möglich, Geräte aufzurüsten. Smart Plugs helfen dabei, Stromverbrauch und Nutzungszeit im Auge zu behalten. Geräte wie Drucker, Scanner oder Monitore können automatisch ein- oder ausgeschaltet werden. Temperatur- und Luftsensoren ermöglichen die Überprüfung von Raumtemperatur und Raumluftqualität.

Mit dem Sammeln von Daten wird Retrofit künftig die Grundlage für einen möglichen KI-Einsatz bieten und die vernetzte Produktion der Zukunft bzw. Smart Building ermöglichen. Mit Unterstützung einer KI können aktuelle Abläufe schneller und gezielter überprüft, Unregelmäßigkeiten sofort erkannt und genauere Vorhersagen getroffen werden.


Kollaboration „Daten und Retrofit in der Produktion“

Aufgrund des hohen Interesses an dem Thema hat das Zukunftszentrum KI NRW in Kooperation mit dem Märkischen Arbeitgeberverband e.V. einen kollaborativen Workshop angeboten. Ziel war es, zu zeigen, wie Retrofit mit geringem finanziellem Aufwand mithilfe von gängigen Mikrocontrollern und Sensoren umgesetzt werden kann. In vier jeweils dreistündigen Workshops bekamen die Teilnehmenden notwendiges Wissen vermittelt, um eigenständig kleine Retrofit-Projekte umsetzen zu können. Dabei konnten sie eigene Erfahrungen und Kenntnisse einbringen und sich untereinander austauschen.


Retrofit auch für Sie?

Aus dieser Kollaboration ist eine umfassende Dokumentation entstanden. In dieser finden sich alle Workshopinhalte sowie Tipps und Anleitungen, um erste kleine Retrofit-Projekte eigenständig angehen zu können. Wenn Sie Interesse an der Dokumentation haben, wenden Sie sich gerne an Fatma Mendoza, Zukunftszentrum KI NRW | agentur mark GmbH, mendoza@agenturmark.de.


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Das Projekt Zukunftszentrum KI NRW wird im Rahmen des Programms Zukunftszentren durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sowie durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.